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Nieren- und Harnsteine können zu schmerzhaften Nierenkoliken führen. Flüssigkeitsmangel, Übergewicht und andere Faktoren erhöhen das Risiko, Nierensteine zu entwickeln.
Bis zu fünf Prozent der Deutschen leiden im Laufe ihres Lebens unter Nierensteinen. Männer erkranken häufiger als Frauen. Besonders betroffen sind Menschen zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr. Wer einmal Nierensteine entwickelt hat, hat ein erhöhtes Risiko, erneut zu erkranken. Eine Anpassung des Lebensstils kann jedoch vorbeugend wirken.
Was sind Nierensteine?
Nierensteine bilden sich aus feinen Kristallen im Urin, die beispielsweise aus den Substanzen Kalzium, Oxalat oder Harnsäure bestehen. Einzelne, kleine Steinchen bleiben häufig unbemerkt und werden mit dem Urin ausgeschieden. Treten sie in größerer Zahl auf, werden sie als Nierengrieß bezeichnet. Sie haben das Potenzial, sich zu verklumpen und einen größeren Nierenstein zu bilden. Dieser kann dann starke Schmerzen und Komplikationen verursachen, wenn er in den Harnwegen steckenbleibt. Je nach Lage der Steine bezeichnet man sie als Nierensteine oder Harnleitersteine.
Mediziner unterschieden verschiedene Arten von Nierensteinen:
- Kalziumsteine: Kalzium ist in der Mehrheit der Nierensteine enthalten. Sie bestehen meist aus Kalziumoxalat, können aber auch Kalziumphosphat enthalten. Je nachdem, welche Substanz überwiegt, können die Steine größer oder kleiner sein und haben entweder eine glatte oder stachelige Oberfläche.
- Harnsäuresteine: Diese bilden sich bei Menschen, die zu viel Harnsäure im Blut haben, oft als Folge einer sehr proteinreichen Ernährung. Auch für die Stoffwechselerkrankung Gicht ist ein hoher Harnsäurespiegel typisch. Etwa 15 Prozent aller Nierensteine sind Harnsäuresteine, die auch als Uratsteine bezeichnet werden.
- Magnesium-Ammonium-Phosphat-Steine: Sie entstehen häufig bei Harnwegsinfektionen und heißen auch Struvit- oder Infektsteine. Ihre Form wird häufig als „geweihförmig“ bezeichnet.
- Zystinsteine: Eine seltener vorkommende Art, die auch den Namen Xanthin-Steine trägt. Sie werden relativ groß und sind von hellgelber Farbe. Ursache ist eine erbliche Stoffwechselstörung.
Warum bekommt man Nierensteine?
Es gibt mehrere Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, Nierensteine zu entwickeln:
Symptome und Komplikationen
Nierensteine verursachen üblicherweise erst dann Beschwerden, wenn sie sich auf den Weg in die Harnleiter machen. Dann können einseitige starke bis extrem starke krampfartige Schmerzen entstehen. Sie strahlen oft in den Rücken oder die Leistengegend aus. Diesen Zustand nennt man auch Nierenkolik. Weitere Symptome sind:
Diagnose und Behandlung
Oft sind die Symptome einer Patientin oder eines Patienten so typisch, dass Arzt oder Ärztin bereits einen Verdacht auf Nierensteine haben. Erhärtet werden kann dieser durch weitere Untersuchungen:
- Bildgebende Verfahren: Ein Ultraschall, eine Röntgenuntersuchung oder ein CT-Scan können den Ort und die Größe der Steine bestimmen.
- Urinanalyse: Hierbei werden die Zusammensetzung des Urins und mögliche Ursachen der Steinbildung untersucht.
- Blutuntersuchung: Hier können Überschüsse bestimmter Substanzen wie Kalzium oder Phosphat erkannt werden.
Die Behandlung von Nierensteinen hängt von der Größe und Lage des Steins und der Stärke der Beschwerden ab:
Kleine Steine bis zu 10 mm können meistens durch eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr und Arzneien gegen die Schmerzen ausgeschieden werden.
Größere Steine ab 10 mm müssen manchmal durch Stoßwellenlithotripsie (Zertrümmern der Steine mittels Schallwellen) oder durch eine endoskopische Entfernung behandelt werden. Bei Harnsäuresteinen können auch Medikamente infrage kommen, die den pH-Wert des Urins anheben oder den Harnsäurespiegel senken und so den Nierenstein auflösen.
Eine Operation wird nötig, wenn die Steine zu groß sind und den Harnfluss blockieren.
Nierensteinen vorbeugen
Wenn Sie aufgrund von Risikofaktoren befürchten, Nierensteine zu entwickeln, können Sie zu folgenden Maßnahmen greifen:
Hohe Trinkmenge: Wer täglich zwei bis drei Liter trinkt, verdünnt den Urin und erleichtert das Ausscheiden von steinbildenden Substanzen.
Ausgewogene Ernährung: Reduzieren Sie die Menge an Salz, tierischem Eiweiß und oxalatreichen Lebensmitteln.
Nahrungsergänzung: Möchten Sie Substitute wie Kalzium oder Vitamin C und D einnehmen, sollten Sie dies am besten vorab mit Ihrem Arzt oder in der Apotheke besprechen.
Körperliche Aktivität: Bewegung kann helfen, das Risiko für Nierensteine zu verringern, indem sie den Stoffwechsel und die Durchblutung der Nieren verbessert.
Gewichtskontrolle: Ein gesundes Gewicht reduziert das Risiko, Nierensteine zu entwickeln.
Ausreichend trinken
Wenn Sie anfällig für Nierensteine sind, sollten Sie darauf achten, viel zu trinken. Ideal sind, je nach Körpergröße, Gewicht und Aktivität zwei bis drei Liter Wasser pro Tag. Kaffee sowie alkoholische oder gesüßte Getränke hingegen können den Körper jedoch entwässern. Im Gegensatz dazu können spezielle Tees oder Nahrungsergänzungsmittel die Nierenfunktion zusätzlich unterstützen. Ihre Apotheke berät Sie gerne dazu!
Robert Götz,